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Trauma und (komplexe) Traumafolgestörungen

Während noch bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts die Belastbarkeit der menschlichen Seele im Unendlichen angesiedelt wurde, gilt seit 1980 mit der Einführung des Diagnosemanuals DSM III (American Psychiatric Association, 1980) die posttraumatische Belastungsstörung als anerkannte Krankheit. Die andauernde Stress-Störung nach Gewalterfahrungen wird heute selbstverständlich als behandlungsbedürftig und behandlungsfähig betrachtet. Der folgende Text gibt einen Überblick darüber, was ein Trauma ausmacht und was das Besondere an traumatischer Gedächtnisverarbeitung ist, wie es zu (komplexen) Traumafolgestörungen kommt und dass sie sich behandeln lassen.

Was ist ein Trauma

Menschen müssen und können im Alltag mit vielen Herausforderungen und Belastungen umgehen. Ein Trauma jedoch ist ein Ereignis, das die Bewältigungsmöglichkeiten eines Menschen zunächst übersteigt. Es erschüttert die grundlegenden Konzepte der eigenen Sicherheit, der Weltsicht und des Selbsterlebens. Welche Situationen sich traumatisch auswirken, ist von Mensch zu Mensch verschieden [Onno van der Hart]. In der Regel sind es jedoch Situationen, die mit erlebter Todesnähe, existenzieller Not und Ausweglosigkeit einhergehen. Betroffene sind überfordert und die normalen Abwehrreaktionen wie Kämpfen oder Fliehen versagen. Stattdessen dominieren Ohnmacht und Hilflosigkeit das Erleben.

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