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Gegen Rituelle Gewalt

Was ist rituelle Gewalt?

Die Unabhänige Beauftrage für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs definiert organisierte sexualisierte und rituelle Gewalt folgendermaßen:

Als organisierte sexualisierte Gewalt bezeichnet man die systematische Anwendung schwerer sexualisierter Gewalt in Verbindung mit körperlicher und psychischer Gewalt durch mehrere Täter und/oder Täterinnen oder Täternetzwerke. Häufig ist sie mit kommerzieller sexueller Ausbeutung, wie zum Beispiel Zwangsprostitution oder der Herstellung von Missbrauchsdarstellungen verbunden.

Dient eine Ideologie als Begründung oder Rechtfertigung von Gewalt, bezeichnet man dies als rituelle Gewalt. Eine solche Ideologie kann religiös sein und beispielsweise im Kontext von Sekten und Kulten vorkommen oder sich aus einer politischen Überzeugung, zum Beispiel in rassistischen oder faschistischen Gruppierungen, ableiten.

Teilweise werden Betroffene in den meist streng hierarchisch aufgebauten Gewaltstrukturen von früher Kindheit an durch planmäßig wiederholte Anwendung schwerer Gewalt zu Funktionalität und Gehorsam gezwungen. Schwere Gewalterfahrungen können eine Aufspaltung der kindlichen Persönlichkeit in mehrere Identitäten (Dissoziation) auslösen.

Menschen, die von so einer dissoziativen Identitätsstörung betroffen sind, haben häufig Schwierigkeiten, Erinnerungen an das Geschehene abzurufen. Oft bedarf es einer jahrelangen Therapie, um die eigenen Innenpersonen zu erkennen und auf deren Erinnerungen zumindest bruchstückhaft zugreifen zu können. Dies führt häufig dazu, dass Schilderungen nicht nachvollziehbar oder zuverlässig sein können und Betroffenen nicht geglaubt wird. Zudem werden Betroffene, die sich aus diesen Gewaltstrukturen lösen wollen, in vielen Fällen unter Druck gesetzt, erpresst und verfolgt.

UBSKM

Arbeitskreis gegen Rituelle Gewalt

Seit 2008 gibt es in Rheinland-Pfalz einen interdisziplinären Arbeitskreis „Gegen Rituelle Gewalt in RLP“. Dieser AK trifft sich zwei Mal im Jahr in Mainz.

Der AK dient dem fachlichen Austausch, der persönlichen Unterstützung und der Vernetzung. Willkommen sind MitarbeiterInnen aus allen Fachbereichen, die mit rituell traumatisierten Menschen arbeiten.

Auskunft erteilt Frau Dr. Claudia Wiedemann Mainz-Bingen, Mail: ak.rg[at]t-online.de Tel.: 06136-7623901


Weitere Informationen

BertaHilfetelefon für Betroffene Ritueller Gewalt

Hilfetelefon des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM)
Telefon 0800 3050750
Dort können Betroffene sich fachkundigen Rat und Unterstützung holen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Links und Materialien

Unterstützung
Emanuelsiftung
Lichtstrahlen Oldenburg e.V.

Informationssammlung zum Thema
Infoportal Rituelle Gewalt

Informationen für Komplextraumatisierte
AGENDA bedarfsgerechte Versorgung
Initiative Phoenix – Bundesnetzwerk für angemessene Therapie

Daten und Fakten: Studie „Rituelle Gewalt in RLP“
Studie Rituelle Gewalt in RLP.pdf
Zusammenfassung Studie Rituelle Gewalt in RLP

Vorträge